Fallstudien: Erfolgreiche Implementierungen von Biophilic Design und deren Auswirkungen auf das Wohlbefinden

Biophilic Design verbindet Menschen aktiv mit der natürlichen Umwelt und bringt Elemente wie Tageslicht, Pflanzen oder natürliche Materialien in den gebauten Raum. Diese Herangehensweise wird in verschiedensten Branchen angewendet, von der Arbeitswelt bis hin zu Bildungseinrichtungen und Gesundheitszentren. In den folgenden Fallstudien wird gezeigt, wie Biophilic Design umgesetzt wurde und wie diese Maßnahmen das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Nutzer positiv beeinflusst haben.

Das offene Büro mit integrierten Pflanzenlandschaften

In einem Münchner Großraumbüro wurde durch die geschickte Platzierung von Pflanzeninseln, begrünten Wänden und Zen-Gärten eine neue Arbeitsatmosphäre geschaffen. Die Mitarbeiter berichten von verbessertem Raumklima, erhöhter Konzentrationsfähigkeit und einer angenehmeren Geräuschkulisse. Die grüne Umgebung fördert nicht nur die Kreativität, sondern wirkt sich nachweislich positiv auf den Stresslevel aus. In wissenschaftlichen Begleitstudien wurden niedrigere Krankheitsraten und eine gesteigerte Zufriedenheit bei den Beschäftigten festgestellt. Die Einbindung regionaler Pflanzen sorgte zusätzlich für ein Gefühl der Verbundenheit mit der lokalen Umgebung.

Natürliches Licht und Ausblick auf die Natur

Ein Hamburger Technologieunternehmen hat seine Büroräume so umgestaltet, dass alle Arbeitsplätze Tageslicht abbekommen und einen ungehinderten Blick auf die umliegenden Grünanlagen bieten. Durch große Glasfronten und das bewusste Verzichten auf Trennwände konnte eine lichte, offene Arbeitsatmosphäre geschaffen werden. Die Mitarbeiter erleben deutliche Verbesserungen der Stimmung und Energie tagsüber sowie weniger Beanspruchung der Augen. Die regelmäßige Nutzung von Außenanlagen für Meetings oder Pausen trägt weiter zur Regeneration und zum Wohlbefinden bei.

Holz und natürliche Materialien am Arbeitsplatz

In einem Berliner Coworking-Space kommen massive Holzstrukturen, Stein und Kork anstelle von Kunststoff und Stahl zum Einsatz. Hochwertige Baummaterialien werden mit einem nachhaltigen Design kombiniert, wodurch nicht nur eine hohe Gestaltungsqualität entsteht, sondern auch ein unmittelbares Gefühl von Wärme, Ruhe und Naturverbundenheit vermittelt wird. Die Nutzer berichten von einer besonderen Atmosphäre, die Konzentration und gleichzeitig Entspannung fördert. Auch Allergiker profitieren, denn natürliche Materialien sorgen für ein gesundes Raumklima mit weniger Schadstoffausdünstungen.

Biophilic Design in Bildungseinrichtungen

Grünräume und Lerngärten für Schüler

In einer Grundschule am Bodensee wurden naturnahe Innenhöfe und Schulgärten geschaffen, die das Konzept des outdoor learning unterstützen. Schülerinnen und Schüler können Pflanzen beobachten, eigene Beete anlegen und im Freien lernen. Die unmittelbare Erfahrung von Natur erhöht nicht nur die Motivation, sondern stärkt auch das Sozialverhalten und die Kreativität der Kinder. Lehrkräfte berichten von verbesserten Lernerfolgen und einem harmonischeren Miteinander. Auch das Lehrpersonal nutzt die Gärten als Erholungsraum in Pausenzeiten.

Biophilic Design im Gesundheitswesen

Heilungsgärten und Innenhöfe in Krankenhäusern

Ein städtisches Krankenhaus in Düsseldorf hat einen öffentlichen Heilungsgarten angelegt, der Patienten, Besuchern und Mitarbeitern als Rückzugsort dient. Die Wege durch den Garten, Sitzbereiche unter Bäumen und Wasserelemente laden zu kurzen Spaziergängen oder ruhiger Meditation ein. Studien bestätigten, dass Patienten, die regelmäßig ins Freie gehen, schneller genesen und sich insgesamt wohler fühlen. Auch Angehörige und das medizinische Personal nutzen die Naturbereiche für Erholung und Stressabbau.

Patientenzimmer mit Naturblick und Pflanzen

In einer süddeutschen Rehaklinik sind die meisten Zimmer so ausgerichtet, dass sie einen Blick auf Wälder oder die nahen Berge bieten. Frische Blumen und Topfpflanzen gehören zur festen Ausstattung. Patienten schätzen den beruhigenden Ausblick, der ihnen hilft, Stress abzubauen und Zuversicht zu gewinnen. Die Kombination aus Innenbepflanzung und Ausblick auf die Natur führt laut Patientenbefragungen zu einer höheren Zufriedenheit mit dem Aufenthalt und zu weniger subjektivem Schmerzempfinden.

Wartebereiche mit Naturmotiven und angenehmem Licht

Ein Hamburger Ärztezentrum setzt auf großformatige Naturfotografien, organische Formen und ein abgestimmtes Lichtkonzept in den Wartebereichen. Unaufdringliche Pflanzen sowie indirektes, warmes Licht sorgen für eine freundliche, beruhigende Umgebung, die Stress und Angst bei Patienten nachweislich reduziert. Das Konzept bewirkt, dass auch längere Wartezeiten als weniger belastend wahrgenommen werden. Das Personal beobachtet zudem eine positivere Grundstimmung der Besucher.